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Wenn Sie manchmal das dringende Bedürfnis verspüren, auf die Toilette zu gehen, um zu urinieren (und manchmal bereits vorher etwas Urin verlieren), haben Sie eventuell Dranginkontinenz. Um sicher zu sein, müssen Sie sich einen Arzttermin vereinbaren, um Ihre Symptome zu besprechen. Ihr Arzt kann einige Tests machen, um mehr über Ihre Probleme herauszufinden. Sobald Sie eine Diagnose erhalten, kann Ihnen Ihr Arzt Therapien für Dranginkontinenz empfehlen, die Ihre Lebensqualität verbessern können. Aber was genau ist Dranginkontinenz und wodurch wird sie verursacht? Lesen Sie unseren kurzen und einfachen Ratgeber über ein Problem, das weltweit Millionen Menschen betrifft.
Wie lässt sich Dranginkontinenz definieren?
Der Name lässt es bereits vermuten! Dranginkontinenz liegt vor, wenn Sie einen intensiven Drang verspüren, auf die Toilette zu gehen, und manchmal bereits vorher unbeabsichtigt etwas Urin abgeben.
Was sind die häufigsten Ursachen für Dranginkontinenz?
Dranginkontinenz hat verschiedene mögliche Ursachen, unter anderem:
- Das übermäßige Trinken von Alkohol oder Koffein.
- Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme.
- Verstopfung.
- Gesundheitliche Probleme, die das Nervensystem und damit die Kommunikation zwischen Gehirn und Blase betreffen, zum Beispiel ein Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson oder eine Verletzung des Rückenmarks.
- Bestimmte Medikamente, z. B. Antidepressiva, Beruhigungsmittel, Diuretika oder Muskelentspannungsmittel.
- Harntraktinfektionen oder gesundheitliche Probleme, die den unteren Harntrakt betreffen.
Welche Therapien gibt es bei Dranginkontinenz?
Übliche Primärtherapien bei Dranginkontinenz sind Änderungen des Lebensstils und Verhaltenstherapien. Die primäre Verhaltenstherapie bei Dranginkontinenz besteht darin, die Blase „umzuerziehen“, d. h. zu versuchen, Ihre Toilettengewohnheiten zu ändern. Zusätzlich kann Ihnen Ihr Arzt Beckenbodenübungen empfehlen, die bei Personen mit Dranginkontinenz gute Ergebnisse erzielen können. Sie können sich hier ein Video über diese Übungen ansehen (es gibt unterschiedliche Übungen für Frauen und Männer). Eine weitere Primärtherapie bei Dranginkontinenz sind Pessare.
Wenn diese Therapien keine Verbesserungen erzielen, kann Ihnen Ihr Arzt eine fortgeschrittenere Therapie für Dranginkontinenz empfehlen, zum Beispiel Medikamente oder chirurgische Eingriffe. Bei Dranginkontinenz kann eine sakrale Neuromodulation eine effektive Option sein. Bei diesem Eingriff wird neben dem Sakralnerv ein kleines Gerät in den unteren Rückenbereich eingesetzt. Dieser Nerv spielt eine Rolle beim Entleeren der Blase. Wenn man ihn mit elektrischen Impulsen stimuliert, kann die Blasenfunktion daher verbessert werden. Falls erforderlich, lässt sich dieser Eingriff auch wieder rückgängig machen und das Gerät entfernen.
Ist Dranginkontinenz dasselbe wie eine überaktive Blase?
Nicht unbedingt. Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz und eine überaktive Blase ist nur eine davon. Personen mit einer überaktiven Blase verspüren das intensive Bedürfnis, die Toilette öfter als „normal“ aufzusuchen. Dies steht eng mit Dranginkontinenz in Verbindung, wenn Personen unkontrolliert urinieren. Beide Zustände können zusammen auftreten, es kann aber auch nur eine der beiden Formen auftreten.
Wir hoffen, dass Sie nun die Ursachen und Therapiemöglichkeiten für Dranginkontinenz besser verstehen. Nun raten wir Ihnen, dringend mit einem Arzt über Ihre Symptome zu sprechen!
Bis bald,
WFIPP
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